Medienerziehung, Regeln

  • Welche Regeln gelten für die Mediennutzung an unserer Schule?
  • Wie unterstützen wir die Lernenden bei der Entwicklung eines kritischen, selbstbestimmten und produktiven Umgangs mit digitalen Medien? 
  • Wie nehmen wir die von digitalen Medien geprägte Lebenswelt der Kinder im Unterricht auf? 
  • Wie gehen wir mit dem Ablenkungspotential um?
  • Wer unterstützt uns in medienerzieherischen Fragen?

Warum?

Digitale Medien prägen die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen enorm. Zwangsläufig kommt es im Umgang mit digitalen Medien zu problematischen Verhaltensmustern. Die Eltern sind oft überfordert mit der aktuellen Entwicklung und können die Kinder in ihrem Medienverhalten nicht optimal unterstützen. Wie bereits unter >Zusammenarbeit mit Eltern erwähnt, hat die Schule eine gemeinsame Erziehungsverantwortung mit den Elternhaus. Zwar ist es wichtig, dass sich die Schule in Bezug auf die Medienerziehung und die diesbezügliche Zusammenarbeit mit den Eltern von Fachpersonen unterstützen lässt, vollständig delegieren lässt sich das Thema aber nicht. Für Lehrpersonen bedeutet das, dass sie sich mit aktuellen Entwicklungen auseinandersetzen und bei Problemen dezidiert handeln müssen. Dabei müssen sie den rechtlichen Rahmen kennen und sich auf Regeln stützen, die gemeinsam im Team erarbeitet wurden. 

Eine kategorische Ablehnung oder gar Verurteilung der medialen Aktivitäten von Kindern und Jugendlichen ist keine hilfreiche Basis für die Medienerziehung. Zielführend ist dagegen ein kritisches Interesse, das sich in einer fragenden Haltung zeigt: Warum machst du das? Was interessiert dich daran? Welche negativen Erfahrungen hast du schon gemacht? Gleichzeitig gilt es Grenzübertretungen mit einer klaren Haltung und angemessenen Sanktionen zu begegnen.

Ressourcen

Es gibt eine Unmenge an hervorragenden Materialien und Präventionsplattformen. Die Herausforderung ist insofern v.a. aus dieser Fülle eine passende Auswahl zu treffen. Hier ein paar gängige Plattformen: 

  • http://www.internet-abc.ch/
    Die unabhängige Plattform «Internet-ABC» bietet Informationen über den sicheren Umgang mit dem Internet für Eltern, Pädagogen und Kinder.
  • http://www.klicksafe.de/
    Bin ich sicher im Netz unterwegs? Umfassende Infos für Eltern, Lehrer & Schüler. Für mehr Sicherheit im Internet.
  • http://www.netla.ch/de
    Unterrichtsmaterialien zu Datenschutz
  • https://www.skppsc.ch/de/themen/internet/
    Informative Website der Schweizerischen Kriminalprävention
  • https://www.jugendundmedien.ch
    Nationale Plattform zur Förderung der Medienkompetenzen
  • https://www.schau-hin.info
    Medienerzieherischer Elternratgeber 
  • https://www.3-6-9-12.org
    Die bekannte 3-6-9-12 Regel auf einem ansprechenden Flyer, auch zur Abgabe an Erziehungsberechtigte an Elternabenden geeignet.
  • https://medially.podigee.io/
    Die zwei Medienpädagoginnen Kim und Natascha wollen mit ihrem Podcast zum Nachdenken anregen, Unterschiede zwischen den Generationen aufzeigen und Vorurteile abbauen. Sie sprechen zum Beispiel über Handysucht (gibt es das wirklich?), Informationskompetenz oder die häufig völlig unterschiedlichen Medienvorlieben von Eltern und Kindern.

Methoden

Medienerzieherisches Grobprogramm

Da Medienerziehung (wie Erziehung überhaupt) nicht mit einer einzelnen Massnahme abgeschlossen ist und je nach Alter der Lernenden und Situation andere thematische Schwerpunkte verlangt, lohnt es sich, mit einer Fachstelle ein Programm für die gesamte Schulzeit zusammenzustellen, das laufend an die aktuellen Entwicklungen angepasst wird. In diesen Prozess sind idealerweise Vertreter*innen aus allen Stufen, die Schulsozialarbeit, der/die PICTS sowie weitere Interessiert einbezogen. 

Gerüstet sein für Notfallsituationen

Immer wieder kommt es an Schulen zu schweren Missbrauchsfällen mit digitalen Medien (Sexting, Cybermobbing, …). Ein rasches und entschiedenes Handeln fällt leichter, wenn ein diesbezügliches Krisenkonzept und eine eingespielte Zusammenarbeit mit der Polizei und anderen Fachpersonen besteht. 

Zusammenarbeit mit Eltern

siehe Zusammenarbeit mit Eltern

Verwandte Seiten

Haltungen | Fachkompetenz Medien Informatik | Support | Zusammenarbeit mit Eltern | Rechtliche Aspekte

Klassenadministration

  • Wie wird Unterricht vorbereitet? 
  • Wie und wo werden Lernfortschritte dokumentiert? 
  • Wie und wo werden Absenzen, Entschuldigungen, Notizen zu Elterngesprächen oder Beurteilungen festgehalten?
  • Wie werden diese Informationen unter den Beteiligten ausgetauscht?

Warum?

In sozusagen allen Schulen sind digitale Systeme fürs Klassenmanagement im Einsatz, zumindest für den Druck des Zeugnisses. Darüber hinaus hat aber jede Lehrperson ihre persönlichen Werkzeuge für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Unterrichts. Wie bei den Lernplattformen gilt es einen Wildwuchs zu vermeiden und gleichzeitig den Mitarbeitern möglichst individuelle und optimale Arbeitsbedingungen zu gewähren. Für einen optimalen Informationsfluss im Team kommt man aber nicht um ein Mindestmass an gemeinsamen Werkzeugen und Vereinbarungen herum. Gleichzeitig besteht durch den enormen Funktionsumfang vieler Systeme und daraus resultierende Begehrlichkeiten die Gefahr einer Bürokratisierung des Schulalltags. Deshalb ist darauf zu achten, dass in Bezug auf das Sammeln von Daten die pädagogische Verhältnismässigkeit und auch die Datenschutzkonformität gewahrt bleibt. 

Bevor man sich für ein neues Tool entscheidet braucht es eine sorgfältige Bedarfsabklärung: Was soll das Tool können? Wie gross ist der Aufwand für einen Umstieg? usw.

Ressourcen

ICT-Coach: Organisatorisch-administrative Dienste
Der ICT-Coach bietet eine gute Handreichung für organisatorisch-administrative Dienste

Methoden

Die Komplexität von Schulverwaltungs- und Klassenmanagementtools ist nicht zu unterschätzen. Um Reibungsverluste zu vermeiden empfiehlt sich eine frühzeitige Schulung, ein niederschwelliger Support im Alltag sowie verbindliche Minimalvorgaben für die Nutzung.

Verwandte Seiten

Strukturen und Prozesse | Lernplattformen, Lehrmittel, Tools | Kooperation | Beurteilung | Lernkultur

Modullehrplan Medien Informatik

  • Kennen wir die Inhalte des Modullehrplans MI? 
  • Wie kann der Aufbau dieser Kompetenzen bei den Schülerinnen und Schüler gefördert werden?
  • Wann arbeiten wir an welchen Kompetenzen? Welche Zeitgefässe richten wir ein?
  • Wie sprechen wir uns ab? Wie binden wir MI in unsere Jahresplanung mit ein?
  • Wo und wie setzen wir den Modullehrplan schon um?
  • Mit welchen Lehrmitteln, Materialien, Technologien usw. arbeiten wir?
  • Welche fächerübergreifenden Bezüge können zum Modullehrplan hergestellt werden?

Warum?

Ressourcen

Methoden

Verwandte Seiten

Fachkompetenz Medien Informatik | Fachdidaktik Medien Informatik | Mediendidaktik | Arrangements

Lernplattformen, Lehrmittel, Tools

  • Welche Lernplattformen nutzen wir für die individuelle Begleitung der Lernenden?
  • Welche digitalen Angebote nutzen wir für den Aufbau von reproduzierbarem Wissen und Grundfertigkeiten?
  • Welche Tools nutzen, wir um den Lernprozess zu dokumentieren und reflektieren?
  • Welche digitalen Werkzeuge nutzen wir für kreative Aktivitäten und fürs Experimentieren?
  • Welche digitalen Lehrmittel und Materialien stehen uns für den Wissenserwerb zur Verfügung?

Warum?

Im Netz gibt es digitale Lernwerkzeuge für jedes erdenkliche Einsatzszenario. Unzählige Anbieter buhlen mit ganz spezifischen kleinen Tools, bis zu mächtigen Plattformen um die Gunst der Schulen und laufend kommen neue, vermeintlich bessere Dienste auf den Mark. Es ist jedoch ein Trugschluss, dass digitale Tools den Unterricht automatisch verändern. Der sinnvolle Einsatz von Lernplattformen und Tools braucht ein Umdenken des didaktischen Settings, Geduld und Zeit, damit sich ein positiver Effekt auf das Lernen der Schüler*innen bemerkbar macht. 

Bevor man sich für einen Dienst entscheidet, sollte man ihn ausgiebig testen und mit möglichen Alternativen vergleichen. Um einen Wildwuchs zu vermeiden, empfiehlt sich ein Prozess für die Einführung zu definieren. Eine tragende Rolle kommt dabei, sofern vorhanden, dem/der PICTS zu. Generelle Empfehlung: Lieber weniger, dafür universell einsetzbare und einfach zu bedienende Tools nutzen.

Entscheidend für die Wahl eines Dienstes ist eine sorgfältige Bedarfsabklärung im Vorfeld. Sucht man eine digitale Unterstützung für die Unterrichtsorganisation und den Austausch zwischen Lehrperson und Lernenden? Oder braucht es viel mehr ein adaptives Lernsystem, das v.a. eine Binnendifferenzierung bei den Basiskompetenzen ermöglicht? Gewisse Tools können sich ergänzen, andere überlagern sich stark bezüglich Funktionalität, was für Verwirrung sorgen kann. In den kommenden Jahren werden noch diverse neue Player im Bildungsmarkt mitmischen – es bleibt spannend und herausfordernd…

Ressourcen

Methoden

  • PICTS stellt im Team mit Absprache der SL oder zusammen mit der SL eine Auswahl an Tools / Plattformen vor, welche kollaboratives Arbeiten LP-LP, SuS-LP ermöglichen. Gemeinsam werden Vor- und Nachteile der jeweiligen Tools besprochen und danach entschieden. 
    > Kriterien für die Auswahl (sehr reduzierte Liste)
    > Educa-Navigator
  • Spezifische kleine Tools werden individuell eingesetzt und Quartalsweise dem Team vorgestellt.

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Mediendidaktik | Beurteilung | Arrangements| Klassenadministration | Software, Dienste

Beurteilung

  • Warum beurteilen wir?
  • Wie beurteilen wir die Lernprozesse, Produkte, die (über-)fachlichen Kompetenzen usw.?
  • Wie setzen wir digitale Medien bei der (kompetenzorientierten) Beurteilung ein?
  • Wann nutzen wir die formativen und wann die summativen Beurteilungsformen und zu welchem Zweck? 
  • Wie erstellen wir eine Gesamtbeurteilung? Wie überführen wir diese in eine Zeugnisnote?
  • Wie setzen wir digitale Medien bei der (kompetenzorientierten) Beurteilung ein?
  • Arbeiten wir mit Portfolios? Falls ja: Wie? Falls nein: Warum nicht?

Warum?

Digitale Medien eignen sich auf verschiedenste Weise für die formative und summative Beurteilung im kompetenzorientierten Unterricht. Auf der förderorientierten Ebene werden digitale Medien eingesetzt, um den Lernprozess zu dokumentieren, zu reflektieren sowie um Feedbacks zu geben und einzuholen. Als summatives Beurteilungsinstrument können digitale Medien einerseits für die Bewertung von reproduzierbarem Wissen und Basiskompetenzen mittels maschineller Auswertung genutzt werden. Andererseits können aber auch komplexere Leistungsnachweise medial eingefordert und beurteilt werden. Hierbei ist entscheidend, dass die Beurteilungskriterien im Voraus bekannt sind. 

Ressourcen

Dazu passendes Video zum Medieneinsatz in den verschiedenen Phasen des Lernprozesses: https://www.youtube.com/watch?v=ydxlb8KICzE


Methoden

Alternative Prüfungsformate für zeitgemäßes Lernen

Mit dem frei verfügbaren Onlinekurs «Alternative Prüfungsformate für zeitgemäßes Lernen» stellt Jöran Muuß-Merholz das Instrument des Schiebereglers vor und regt die Teilnehmenden über Interviews und eine Vielzahl an Materialien an, über ihre Beurteilungspraxis nachzudenken.


Beispiele und Ideen zur kompetenzorientierten Beurteilung 

Mirjam Egloff stellt in folgenden kompakten Handout verschiedene Möglichkeiten vor, wie digitale Medien für eine kompetenzorientierte Beurteilung eingesetzt werden können.


Mein Leben und der Notenschnitt

Hervorragender Film über das CH-Notensystem, der viele Denkanstösse und Diskussionsstoff liefert. Der Film wurde im Juni 21 auf SRF ausgestrahlt, ist mittlerweile aber nicht mehr verfügbar:

Rahel Tschopp (denkreise.ch) hat nach der Ausstrahlung eine Online-Podiumsdiskussion mit 100 Teilnehmenden initiiert, bei der sich Bildungsexpert:innen über ihre Eindrücke austauschten und mögliche Wege aus der Sackgasse diskutierten.:


Staubsaugermetapher – ein Gedankenspiel

Rahel Tschopp hat auf LinkedIn eine spannende Debatte zum Thema «Noten» lanciert (hier und hier). Ausgehend von möglichen Beurteilungskriterien für sie als Selbständigerwerbende regt sie ein Gedankenspiel für eine Kompetenz an, die alle irgendwie kennen: das Staubsaugen. Anhand des Gedankenspiels wird sichtbar, wie komplex und teilweise auch absurd die Benotung ist. Die aufgeworfenen Fragestellungen können einen guten Ausgangspunkt für eine Debatte im eigenen Team über das Beurteilen und den Sinn und Zweck der Benotung bilden.


Haltungen klären

Die Beurteilung und insbesondere die Notengebung erhitzt immer wieder die Gemüter. Auf der Website denkreise.ch wurde aus typischen Onlinekommentaren ein Kartenset zusammengestellt, das zur Diskussion einlädt und die eigene Argumentation und Rhetorik unterstützen kann: Wie begegne ich pauschalen Einwänden? Wie reagiere ich auf abwertende oder gar aggressive Kommentare?

Download Kartenset


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Lernkultur | Arrangements | (über-)fachliche Kompetenzen

Arrangements

  • Wie werden Medien im Unterricht eingesetzt für: entdeckendes Lernen / kooperatives Lernen / Frontalunterricht / Werkstattunterricht / Wochenplan / Projektunterricht / Blended Learning / gemeinsamen oder individualisierten Unterricht? Und welchen Einfluss versprechen wir uns von diesem Medieneinsatz auf das Lernen der Schülerinnen und Schüler?
  • An welchem Modell orientieren wir uns bei der Planung, Durchführung und Auswertung unseres Unterrichts? 
  • Wie begleiten wir Lernende individuell auf ihrem Lernweg? 
  • In welcher Form geben wir den Lernenden Feedback zu ihren Lernprozessen? Wie häufig tun wir dies und zu welchem Zweck? Welche Chancen und Grenzen bieten digitale Medien zum Geben von Feedback?

Warum?

Der Titel der Karte ist zwar sehr allgemein, der Fokus dieser Seite liegt aber auf mediengestützten Lehr- und Lernarrangements. Viele Lehrpersonen empfinden den Medieneinsatz als Belastung, weil er scheinbar on top zu den bisherigen Unterrichtsinhalten hinzukommt. Unter dem Gesichtspunkt der Kompetenzorientierung macht diese Haltung aber wenig Sinn: Kompetenzen bauen sich erst über die Verschränkung von fachlichen Inhalten mit überfachlichen Faktoren auf (siehe auch Überfachliche Kompetenzen). So gesehen wäre es wichtig, dass Lehrpersonen die Fähigkeit entwickeln, bei der Planung ihres Unterrichts eine «Medienbrille» aufzusetzen, sprich, den Medieneinsatz immer mitzudenken und nicht als isolierten Unterrichtsgegenstand zu behandeln.

Oft wird als Hinderungsgrund für den Medieneinsatz die limitierte Infrastruktur angegeben. Mit einfachen organisatorischen Massnahmen sind aber durchaus sinnvolle mediengestützte Arrangements denkbar. Das soll aber natürlich nicht heissen, dass die Infrastruktur nicht erneuert und ausgeweitet werden soll! 

Ressourcen

S.A.M.R.-Modell

Werden mit digitalen Medien einfach herkömmliche Unterrichtsarrangements ersetzt, so kann man sich den Medieneinsatz eigentlich sparen. Viel mehr soll der Hauptfokus bei der Planung von mediengestützten Unterrichtsarrangements auf Lernaktivitäten liegen, die bislang undenkbar waren. Dadurch erübrigt sich auch die Frage nach dem Mehrwert, weil dieser nur bei vergleichbaren Szenarien erhoben werden kann. Ein hilfreiches Gedanken-Modell hierfür ist das S.A.M.R-Modell:

Deutschsprachiges Video: https://youtu.be/nxcvA-PJuf0

Weiter Infos zum S.A.M.R.-Modell

Methoden

Für die Fähigkeit, mediengestützte Lehr- und Lernarrangements zu planen und umzusetzen braucht es den Austausch im Team, Support und immer wieder Weiterbildung. Auf diese Massnahmen wird auf den Seiten Modullehrplan Medien Informatik, Mediendidaktik und überfachliche Kompetenzen verwiesen.

Einsatzmöglichkeiten im Lernprozess

Das Team sammelt auf Flipcharts oder über ein digitales Tool wie Miro Ideen für den Medieneinsatz in den verschiedenen Phasen des Lernprozesses. In einem zweiten Schritt könnte in Bezugnahme auf das S.A.M.R.-Modell (siehe oben) diskutiert werden, welche Szenarien eher auf der Ebene des Ersatzes angesiedelt sind und welche für einen Wandel stehen.

Es darf mitgedacht und -gearbeitet werden 😉

Tipps für den Medieneinsatz im Zyklus 1

Mirjam Egloff hat pragmatische Möglichkeiten für mediengestützte Lehr- und Lernarrangements, auch bei einer limitierten Infrastruktur, zusammengetragen: Methodische Tipps

Verwandte Seiten

Vision | Lernkultur | Mediendidaktik | Support

(über-)fachliche Kompetenzen

  • Welche Anforderungen erwarten die Lernenden im Zeichen des digitalen Wandels beim Eintritt ins Arbeitsleben?
  • Wie fördern wir die überfachlichen Kompetenzen? Welche Kompetenzen sind für das 21. Jahrhundert wichtig? Wie fördern wir die 4K?
  • Welche (über-)fachlichen Kompetenzen können durch den Einsatz von digitalen Medien gefördert werden?
  • Wie ermöglichen wir kompetenzorientiertes Lernen?
  • Kompetenzen bauen sich aus Wissen, Können, Wollen auf – was fördert das «Wollen»? Welchen Einfluss können digitale Medien auf die Lernmotivation haben?

Warum?

Im Zuge des digitalen Wandels gewinnen die überfachlichen Kompetenzen als Grundlage für die Lebensbewältigung an Bedeutung. Im Lehrplan 21 steht dazu u.a.: 

«In die Fachbereichs- und Modullehrpläne sind überfachliche Kompetenzen ein­gearbeitet. Dazu gehören personale, soziale und methodische Kompetenzen.»

https://v-ef.lehrplan.ch/index.php?code=e|100|1

Die genannten drei Kompetenzbereiche sind auch fürs Lernen mit, über und trotz Medien erforderlich, gleichzeitig können sie mit digitalen Medien auf verschiedenste Weise gefördert werden. Sarah Genner formuliert in ihrem Übersichtsmodell zu den personalen, sozialen und methodischen Kompetenzen spezifische digitale Kompetenzen. Die oft geäusserte Überzeugung, dass überfachliche Kompetenzen auf die fachlichen Inhalt aufgestülpt werden und deshalb eine Zusatzbelastung für die Lehrperson bedeuten ist angesichts der Herausforderungen des digitalen Wandels nicht zielführend. Überfachliche Kompetenzen losgelöst von einem inhaltlichen Kontext, quasi als Selbstzweck, zu vermitteln macht aber keinen Sinn. Vielmehr müssen  im Sinne der Kompetenzorientierung überfachliche Kompetenzen konsequent mit fachlichen Inhalten verschränkt werden. Natürlich führt das dazu, dass vielleicht gewisse Inhalte zugunsten einer themenunabhängigen Methodenkompetenz exemplarischer thematisiert werden. 

Ressourcen

Methoden

Das Angebot an Ideen und Materialien für die Einführung und Anwendung von überfachlichen Kompetenzen ist immens. Auf dieser Seite haben wir allerdings gar nicht den Anspruch, auf einzelne Kompetenzen einzugehen, sondern möchten viel mehr Anregungen liefern, wie diese Kompetenzen, insbesondere jene mit digitaler Unterstützung im Unterricht systematisch aufgebaut werden können.

ePortfolio, Lernjournal

Das Bewusst sein für überfachliche Kompetenzen muss immer wieder über gezielte Fragestellungen geschärft werden. Diese können beispielsweise in einem ePortfolio oder einem Lernjournal reflektiert werden: Welche Methoden hast du angewendet? Was ist dir gut gelungen? Woran musst du noch arbeiten? Wie gelingt dir die Zusammenarbeit in der Gruppe? Was ist schwierig? Wo siehst du deine Stärken? 

Absprachen im Team

Zwar werden in allen Lehrmitteln überfachlichen Kompetenzen gefördert, allerdings fehlt ein systematischer Überblick, ausserdem hängt die Förderung immer auch stark von der jeweiligen Lehrperson ab. Um einen konsistenten Aufbau über alle Zyklen zu erreichen braucht es eine Absprache im Team, beispielsweise bei der Planung des Schuljahrs im Jahrgangsteam: Welche überfachlichen Kompetenzen werden neu eingeführt? Welche werden vertieft? Wer ist wofür verantwortlich? 

Eigene Erfahrungen sammeln und austauschen

Im Sinne des lebenslangen Lernens sind auch Teammitglieder gefordert, ihre überfachlichen Kompetenzen laufend weiterzuentwickeln. Eine Lehrperson, die selber schon seit Jahren kein Plakat mehr gestaltet hat, wird beispielsweise Schwierigkeiten haben, die Lernenden beim Visualisieren zu unterstützen. Zur eigenen Kompetenzerweiterung gehört auch der Austausch über die Erfahrungen und das Teilen Best-Practice-Beispielen.

Verwandte Seiten

Lernkultur | Vision |  Beurteilung | Lernplattformen, Lehrmittel, Tools 

Lernkultur

  • Was verstehen wir unter «Lernen»? Wie und was sollen unsere Schülerinnen und Schüler bei uns lernen können?
  • Was verstehen wir unter Bildung? Wie ändert sich dieses Verständnis angesichts des digitalen Wandels?
  • Wie können wir die Unterrichtsqualität ständig verbessern? Welchen Beitrag können digitale Medien zur Verbesserung der Unterrichtsqualität leisten?
  • Wie können alle Beteiligten Verantwortung für ihr Lernen übernehmen?
  • Wie verändert sich die Rolle der Lehrperson durch den digitalen Wandel, beispielsweise durch den Umstand, dass das gesamte Wissen der Menschheit jederzeit und überall abrufbar ist? Und wie verändert sich die Rolle der Lernenden?
  • Wie geben die Lernenden der Lehrperson und sich gegenseitig Feedbacks?

Warum?

Der digitale Wandel bedingt, dass Schulen ihr Lern- und Bildungsverständnis überdenken. Was muss man wissen und können, wenn das gesamte Wissen der Menschheit permanent und überall abrufbar ist? Das soll kein Plädoyer dafür sein, fachliche Kompetenzen abzuwerten, viel mehr müssen wir uns überlegen, wie Kinder und Jugendliche lernen, sich in einer immer komplexer werdenden Welt zu orientieren und diese aktiv mitzugestalten. Entscheidend hierfür ist eine Lernkultur in der sie sich geborgen und ernstgenommen fühlen.

Der Selbstorganisation im Lernprozess kommt dabei eine hohe Bedeutung zu. Dieses Lernverständnis erfordert ein breiteres Rollenrepertoire der Lehrpersonen, denn diese sind auch als Lerncoach/Prozessbegleiter*innen gefordert. Sie haben die Aufgabe, die Lernenden bei der zunehmenden Selbststeuerung und Verantwortungsübernahme für ihren eigenen Lernprozess zu begleiten.

Ressourcen

Quelle: Simon Häusermann, https://schuleheute.blog/2020/09/18/lernen-ist-selbstorganisiert/

Methoden

Kleine Schritte grosse Wirkung

In ihrem Podcast-Beitrag zeigen Simon Häusermann und Andi Brugger einfache Massnahmen auf, die einen Mindshift in der Lernkultur bewirkt haben: https://schuleheute.blog/2020/08/10/schule-heute-podcast-001/

Lernen sichtbar machen

Ein wesentliches Merkmal einer guten Lernkultur ist die Sichtbarmachung des Lernens z.B. in Form eines Portfolios: Dieses beinhaltet Lernprodukte, auf welche die Lernenden stolz sind (Selbstwirksamkeitserfahrungen), aber auch die Dokumentation und Reflexion des Lernprozesses.
> Beitrag zu «Lernen sichtbar machen» und Lernbegleitung
> Podcasts zu ePortfolio

Lernverständnis klären

Für eine gemeinsame Entwicklung braucht es ein gemeinsames Verständnis. Was ist der Unterschied selbstbestimmtem und selbstorganisiertem Lernen? Pflegen wir einen lehrer:innenzentrierten Unterricht? Inwiefern wird bei uns individualisiert? Rahel Tschopp (denkreise.ch) hat einen Raster entwickelt, der für eine Standortbestimmung oder für den Austausch im Team genutzt werden kann: Kopiervorlage

Beispiel für einen konkreten Einsatz des Rasters: Lernenden wurden aufgefordert, zu jedem Aspekt des Lernens eine Wahl zu treffen. Herzlichen Dank an Katarina Gromova fürs Teilen!

Bratsch – ein Dorf macht Schule

Dieser eindrückliche SRF-Dok-Beitrag über eine Privatschule in einem Walliser Bergdorf könnte gut als Grundlage für das gemeinsame Nachdenken über die Weiterentwicklung der Lernkultur genutzt werden. In vielerlei Hinsicht bricht diese Schule mit gängigen Vorstellungen, wie eine Schule zu sein hat.

Leider ist der Film nur noch bis April 24 online verfügbar. Hier sind weitere (kostenpflichtige) Streaming-Möglichkeiten zu finden: https://www.filmcoopi.ch/movie/bratsch-ein-dorf-macht-schule

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Vision | Haltungen | Lernorte | Teamkultur | Arrangements 

Innovation

  • Warum braucht es Innovation?
  • Was verstehen wir unter «Innovation» und «Change»? 
  • Welche Personen und Gruppen sind die Innovationstreiber:innen an unserer Schule? Wer sind die Bewahrer:innen? 
  • Wie gelingt die Beteiligung aller Mitarbeitenden? Wie nehmen wir die Skeptikerinnen und Skeptiker mit auf den Weg?
  • Haben wir klare Ziel- und Zeitvorgaben für unsere Innovationsprojekte?
  • Welche Methoden unterstützen uns bei unseren Change-Prozessen?
  • Wie werden innovative Lehrpersonen angezogen? Was sorgt dafür, dass die Schule für solche Personen attraktiv bleibt?

Warum?

Bereits Heraklit meinte, die einzige Konstante im Leben sei die Veränderung. Unter «Innovation» verstehen wir nicht (zwingend) etwas vollkommen Neues zu schaffen, viel mehr geht es um ein Mindset, das der Schule erlaubt, in Bewegung zu bleiben, Bestehendes laufend zu reflektieren und bei Bedarf zu optimieren oder erneuern. Entscheidend ist dabei die Frage nach dem WARUM: Im Zentrum aller Erneuerungsprozesse muss die Wirkung auf das Lernen der Schüler*innen stehen.

Innovation benötigt Ressourcen, in erster Linie in Form von Zeit und Freiräumen. Gleichzeitig muss für einen Innovationsprozesse auch ein klarer Rahmen abgesteckt werden. Müssen Neuerungen rückgängig gemacht werden, weil beispielsweise rechtliche Bestimmungen ignoriert wurden oder wichtige Entscheidungsträger nicht einbezogen wurden, so kann das die Motivation für künftige Innovationen stark beeinträchtigen. In einer schnelllebigen Zeit ist ein agiles, eher kleinschrittiges Vorgehen in überschaubaren Gruppen (z.B. pädagogischen Teams) wirkungsvoller und nachhaltiger als schulweite langjährige Grossprojekte.

Ressourcen

Innovationsprozesse verlangen nach innovativen Methoden. In diesen Ressourcen beginnen wir mit einer Sammlung von Methoden, die wir selber schon ausprobiert haben. Natürlich freuen wir uns über Anregungen!

Methoden

Für Innovationsprozesse gibt es eine unglaubliche Fülle an Methoden. Erfahrungsgemäss kann sie nur anwenden, wer sie auch erlebt hat. Eine gute Möglichkeit in diese Methodenvielfalt einzutauchen und dabei gleich ein eigenes Innovationsprojekt zu verwirklichen ist der Onlinekurs Creating Innovation von Hyper Island.

Quelle: https://www.nesta.org.uk/blog/landscape-of-innovation-approaches/

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Vision | Führung | Teamkultur

Öffentlichkeitsarbeit

  • Welche Kanäle nutzen wir für die Kommunikation mit der Öffentlichkeit? 
  • Wie informieren wir unser Umfeld über unsere Aktivitäten?
  • Wie und wo bilden wir unser pädagogisches Profil ab?
  • Wie machen wir unseren Schulalltag für Eltern und Öffentlichkeit sichtbar? Welches Bild geben wir mit unserer Website und unserem Social-Media-Auftritt ab?
  • Wie werden wir in der Bevölkerung wahrgenommen? 

Warum?

Die Erwartungen an die Kommunikation der Schule sind in den letzten Jahren massiv gestiegen. Dabei gibt es verschiedene divergierende Ansprüche: Eine möglichst transparente und offene Kommunikation steht den Anforderungen des Datenschutzes gegenüber, der Ruf nach Einheitlichkeit schränkt individuelle Wahlmöglichkeiten der Kommunikationsgestaltung ein, die Forderung nach einer raschen Reaktionszeit steht im Gegensatz zur Wunsch nach Abgrenzung. Eine konzeptionelle Grundlage, die alle Beteiligten mittragen, ist deshalb unumgänglich. Es empfiehlt sich eine überschaubare, einheitliche Wahl der Kommunikationskanäle zu treffen und diese konsequent zu bespielen.

Das pädagogisches Profil der Schule und einen lebendigen Unterrichtsalltag sichtbar machen ist heute wichtiger denn je, nicht zuletzt, um passende Mitarbeitende anzuziehen. Sind auf der Website dagegen, vielleicht aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen, nur Betonfassaden, leere Pausenplätze und organisatorische Informationen zu finden, muss man sich nicht wundern, wenn der Webauftritt nicht zur Identifikation mit der Schule beiträgt und das Image von einem attraktiven Arbeitsort transportiert.

Ressourcen

Umfangreiche Handreichung für die Kommunikation nach innen und aussen

  • ICT Coach > Risikokultur
    Im Zusammenhang mit der Öffentlichkeitsarbeit stellen sich immer auch rechtliche Fragen in Bezug auf Datenschutz, Urheberrecht und Privatsphäre. Der ICT Coach bietet mit dem Bereich Risikokultur ein umfangreiches Nachschlagewerk
Auswertung als Spider
  • Online-Assessment zur Schulkommunikation
    Mit einer Online-Befragung des Instituts für Angewandte Medienwissenschaft der ZHAW kann die Schulleitung (und bei Bedarf weitere Beteiligte der Schule) die interne und externe Kommunikation evaluieren. Dabei wird ein ganzheitlicher Blick auf die Schule geworfen, der insbesondere der Umgang mit der digitalen Transformation umfasst. Das Profil wird in Form eines Spiders ausgegeben. Die Nutzung des Tools ist gratis und frei verfügbar. Für eine weitere Auswertung und ergänzende Analysen können Beratungsmodule gebucht werden.

Methoden

Analyse der eigenen Website

Lassen Sie die Website von verschiedenen Stakeholdern beurteilen. Wertvolle Hinweise für die Optimierung können beispielsweise auch von Praktikant*innen oder Vikarin*innen kommen.

Nutzen Sie für die Analyse auch das oben erwähnte Instrument der ZHAW.

Verwandte Seiten

Zusammenarbeit mit Eltern | Konzept | Kommunikation