Personale/soziale Kompetenzen

  • Woran erkennt man, dass wir die 4K vorleben?
  • Sind wir selbst Lernende? Nehmen uns auch die Lernenden so wahr?
  • Wie motivieren wir uns, Neuland zu beschreiten?
  • Wie lernen wir, Fehler als etwas Sinnvolles zu verstehen, aus denen wir lernen können?
  • Wie gehen wir mit eigenen Fehlern um? Wie mit jenen der Lernenden?
  • Wie gehen wir mit Veränderungen um? Wie werden diese angenommen und mitgestaltet?
  • Wie arbeiten wir mit anderen zusammen?
  • Wie gehen wir mit unterschiedlichen Haltungen/Sichtweisen im Team um?Wie ist die Selbstorganisationskompetenz der einzelnen Personen? Wie unterstützen uns digitale Werkzeuge dabei?

Warum

Zwar ist der Lehrerberuf durch den digitalen Wandel nicht gefährdet, die Anforderungen an Pädagoginnen und Pädagogen sind allerdings stark im Wandel. Das Einzelkämpfertum ist längst Geschichte, gefragt sind ausgeprägte Kommunikations- und Kooperationskompetenzen. Die Beschleunigung der Arbeitswelt und die gesellschaftlichen Umwälzungen verlangen ein hohes Mass an Veränderungsbereitschaft, Flexibilität sowie Selbstreflexion. Um den immer komplexer werdenden Schulalltag organisatorisch zu meistern, ist die souveräne Nutzung von digitalen Tools mittlerweile unerlässlich.

Ressourcen

Personale und soziale Kompetenzen der Lehrperson können nicht losgelöst von den Anforderungen an und für das Team betrachtet werden. Genauso sind sie zu weiten Teilen deckungsgleich mit den überfachlichen Kompetenzen, welche die Lernenden erreichen sollten. Anstatt auf dieser Seite einzelne Ressourcen erneut aufzuführen, verweisen wir deshalb auf die entsprechenden Webressourcen:

KooperationKommunikationTeamkulturÜberfachliche KompetenzenHaltungenInnovation

Methoden

Das Angebot an Ideen und Materialien für die Einführung und Anwendung von überfachlichen Kompetenzen ist immens. Auf dieser Seite haben wir allerdings gar nicht den Anspruch, auf einzelne Kompetenzen einzugehen, sondern möchten viel mehr Anregungen liefern, wie diese Kompetenzen, insbesondere jene mit digitaler Unterstützung im Unterricht systematisch aufgebaut werden können.

ePortfolio, Lernjournal

Das Bewusst sein für überfachliche Kompetenzen muss immer wieder über gezielte Fragestellungen geschärft werden. Diese können beispielsweise in einem ePortfolio oder einem Lernjournal reflektiert werden: Welche Methoden hast du angewendet? Was ist dir gut gelungen? Woran musst du noch arbeiten? Wie gelingt dir die Zusammenarbeit in der Gruppe? Was ist schwierig? Wo siehst du deine Stärken? 

Absprachen im Team

Zwar werden in allen Lehrmitteln überfachlichen Kompetenzen gefördert, allerdings fehlt ein systematischer Überblick, ausserdem hängt die Förderung immer auch stark von der jeweiligen Lehrperson ab. Um einen konsistenten Aufbau über alle Zyklen zu erreichen braucht es eine Absprache im Team, beispielsweise bei der Planung des Schuljahrs im Jahrgangsteam: Welche überfachlichen Kompetenzen werden neu eingeführt? Welche werden vertieft? Wer ist wofür verantwortlich? 

Eigene Erfahrungen sammeln und austauschen

Im Sinne des lebenslangen Lernens sind auch Teammitglieder gefordert, ihre überfachlichen Kompetenzen laufend weiterzuentwickeln. Eine Lehrperson, die selber schon seit Jahren kein Plakat mehr gestaltet hat, wird beispielsweise Schwierigkeiten haben, die Lernenden beim Visualisieren zu unterstützen. Zur eigenen Kompetenzerweiterung gehört auch der Austausch über die Erfahrungen und das Teilen Best-Practice-Beispielen.

Verwandte Seiten

KooperationKommunikationTeamkulturÜberfachliche KompetenzenHaltungenLernkultur

Konzept

  • Existiert ein (pädagogisches) Medien- und ICT-Konzept? Ist es aktuell? Ist es im Team bekannt und wie wird es gelebt?
  • Was soll das (pädagogische) ICT-Konzept bewirken? 
  • Wie wird unser Verständnis des Lernens im Konzept abgebildet?
  • Wer beteiligt sich an der Konzeptentwicklung? Wer hat welche Rolle?
  • Wie kann ein «Papiertiger» verhindert werden?

Warum?

Für eine verbindliche und zielführende Nutzung von digitalen Medien auf allen Ebenen der Schule ist eine konzeptionelle Basis unumgänglich (vgl. z.B. Petko, 2014, S. 140)*. Gleichzeitig ist ein vorhandenes Konzept noch keine Garantie, dass die formulierten Ziele auch erreicht und Rahmenbedingungen eingehalten werden. Damit die Inhalte des Medien- und ICT-Konzepts vom ganzen Team getragen werden, braucht es bei der Entwicklung immer wieder den Einbezug aller Stakeholder, eine reine Copy-Paste-Aktion von einem bestehenden Papier erzeugt hingegen zwangsläufig einen Papiertiger.

* Petko, D. (2014). Einführung in die Mediendidaktik. Lehren und Lernen mit digitalen Medien. Weinheim: Beltz.

Ressourcen

  • ICT-Guide
    Instrument, das Schulen bei der Entwicklung eines lokalen Medien- und ICT-Konzepts unterstützt. Kernstück der Plattform ist das Musterkonzept das an die eigenen Anforderungen angepasst werden kann.
  • Linkliste zum ICT-Guide
    Tipps und Materialien und Hintergrundinformationen zur Konzeptentwicklung mit Hilfe des ICT-Guides
  • ICT-Coach
    Umsetzungshilfe für das ICT-Konzept mit dem Schwerpunkt auf Infrastruktur.
  • Planungshilfen für Konzeptarbeit
    Umfangreiche Zusammenstellung der FHNW

Methoden

Die 12 Kapitel des ICT-Guides visuell dargestellt (Visualisierung: Rahel Tschopp)

Die Visualisierung der verschiedenen Kapitel des ICT-Guides helfen einen Überblick über die Teilkapitel zu gewinnen und daraus die Schwerpunkte und das Vorgehen für das eigene Konzept abzuleiten.

Verwandte Seiten

Vision | Strukturen und Prozesse | Führung

Arbeitsgeräte

  • Welche Arbeitsgeräte stehen den Lernenden zur Verfügung? Welche den Mitarbeitenden?
  • Welches Mengengerüst pro Stufe wählen wir? 
  • Wie verteilen/verwalten wir Software (MDM)?
  • Wie müssen die Geräte der Lernenden konfiguriert sein? Welche Restriktionen sind nötig? 
  • Welche Apps und Dienste stehen den Lernenden zur Verfügung? Welche Software kann auf dem Arbeitsgerät installiert werden? Welche sind bereits vorinstalliert?
  • Wie zufrieden sind wir mit der bisherigen Infrastruktur? Wie schwierig wäre ein Wechsel auf ein anderes Betriebssystem?
  • Aufgrund welcher Kriterien werden Anschaffungsentscheidungen getroffen? 

Warum?

Pädagogische Gesichtspunkte sind bei der Wahl der Arbeitsgeräte, die im Unterricht eingesetzt werden,  zentral. Das klingt zwar nach einer Selbstverständlichkeit, aber immer wieder werden in Schulen Lösungen ausgerollt, die zwar vom Dienstleister optimal administriert werden können, sich aber nicht für den Einsatz im Unterricht eignen (siehe >Dienstleister). Die technischen Spezifikationen sind meist nur bedingt aussagekräftig. Auch wenn beispielsweise die angegebene Auflösung einer integrierten Kamera den Anforderungen genügen würde, heisst das nicht, das die Qualität tatsächlich ausreicht. Deshalb empfiehlt es sich, Geräte im Vorfeld gut (wenn möglich im Schulalltag) ausgiebig zu testen und Referenzen einzuholen.

Die Erneuerung der Arbeitsgeräte verlangt eine gute Planung. Dazu gehört eine konzeptionelle Grundlage, eine sorgfältige Abklärung der benötigten Software und Lizenzen sowie eine langfristige Planung von Weiterbildung und Support. Insbesondere sind allfällige Umstiegskosten bei einem Plattformwechsel zu berücksichtigen. Persönliche Geräte für Lehrpersonen sind mittlerweile unerlässlich, idealerweise hat zudem jede Lehrperson Zugriff auf ein Gerät für Lernende. Immer mehr Volksschulen liebäugeln mit Bring your own Device (BYOD). Die vermeintlichen Einsparungen sind aber trügerisch: BYOD wird nur funktionieren, wenn die Bereitschaft im ganzen Team vorhanden ist und der Umstieg in den Kontext eines umfassenden Schulentwicklungsprozesses gestellt wird.

Ressourcen

ICT-Coach

Im ICT-Coach gibt es einen umfangreichen Beitrag zu den Arbeitsgeräten:

Umsetzungshilfen für 1:1-Infrastruktur

Immer mehr Schulen setzen bereits ab der Mittelstufe auf eine 1:1-Ausrüstung. Dabei wird aber oft unterschätzt, dass die Einführung nicht einfach ein Infrastrukturprojekt ist, sondern einen umfangreichen Schulentwicklungsprozess bedingt. Für die beiden gängigsten Plattformen Windows und iOS haben wir je eine webbasierte Handreichung zusammengestellt:

Methoden

Zum Faktor «Arbeitsgeräte» bestehen noch keine Methoden.

Verwandte Seiten

Konzept | Finanzierung | Dienstleistungen

Haltungen

  • Wie offen / neugierig / flexibel / motiviert / innovativ / beharrlich sind wir? Wie nutzen wir diese Haltungen für unsere Entwicklung? 
  • Welche Werte sind uns wichtig? Wie können wir unter den Voraussetzungen des digitalen Wandels diese Werte pflegen? 
  • Wie hoch ist unsere Reflexionsfähigkeit? Wie gehen wir mit Widerständen um? 
  • Wie gehen wir mit unterschiedlichen Haltungen in unserem Team um?
  • Was verstehen wir unter gutem Unterricht? Was heisst für uns Lernen?
  • Welche Chancen und Risiken sehen wir bei der Nutzung von digitalen Medien im Unterricht?
  • Wie verändert sich unser Lern-, Bildungs- und Rollenverständnis durch den digitalen Wandel?

Warum?

Der Einsatz von digitalen Medien im Unterricht ist einerseits oft mit starken Vorbehalten, teilweise sogar Ängsten verbunden, andererseits aber auch mit völlig übersteigerten Erwartungen an die Wirkung auf das Lernen. Damit die Integration von digitalen Medien sinnhaft und über die ganze Schule hinweg gelingt, ist eine intensive Diskussion über Haltungen notwendig: Welche Chancen eröffnen sich durch den Medieneinsatz? Wie schöpfen wir das Potential der Geräte optimal aus? Was befürchten wir? Wie begegnen wir allfälligen Stolpersteinen? Wie verändert sich meine Rolle als Lehrperson? Wie nutze ich das Expertenwissen in der Klasse? Wie kann ich in der Klasse Schabernack und Ablenkung minimieren? Welches Verständnis von Lernen, welches Menschenbild habe ich und wie machen sich diese bei der Integration von digitalen Medien bemerkbar?

Ressourcen

Links


Methoden

Fiktive Statements

Ein anregender (und) provozierender Einstieg in die Haltungsdiskussion könnten fiktive Statements bilden. Hier als Beispiel eine Playlist zu möglichen (nicht ganz ernst gemeinten) Statements zu einer 1:1-Ausrüstung

Die Videos wurden mit der nicht mehr erhältlichen App MSQRD gemacht. Geeignete Alternativen sind Apps wie Snapchat (verlangt Account) oder FaceU.

Personas-Karussell

Um sich im Hinblick auf die Bereitstellung von Angeboten und der Formulierung von Vorgaben mit der Breite an verschiedenen Haltungen und Kompetenzen im Team auseinanderzusetzen, kann die Arbeit mit Personas hilfreich sein. Hierfür haben wir ein Tool entwickelt: Personas-Karussell

Kopfstandmethode

Bei der Kopfstandmethode setzt man sich mit den schlimmstmöglichen Entwicklungen auseinander und kann darauf Rückschlüsse auf mögliche Haltungen und Handlungsoptionen ableiten. Beispielsweise: «Wie müssen wir digitale Medien im Unterricht einsetzen, damit sie garantiert keinen positiven Effekt aufs Lernen haben?» Das kann im Plenum oder in Kleingruppen diskutiert werden. Gerade bei grösseren Gruppen könnte ein Tool wie Mentimeter, das die Eingaben der Teilnehmenden gleich live auswertet, hilfreich sein.

«Ja, und…» statt «ja, aber…»

Das ABER ist ein starkes Instrument für einen Verhinderungsdiskurs. Schnell landet man damit in einer argumentativen Endlosschlaufe, die jegliche kreative Lösungssuche verhindert. Um solche Muster zu durchbrechen kann das folgende einfache Spiel verwendet werden:
Die Teilnehmenden erhalten den Auftrag, in Gruppen während 2 min eine Verkleidungsparty zu organisieren. Die erste Person äussert einen Vorschlag und jede folgende Person reagiert darauf mit einer weiteren Idee und beginnt den Satz mit «Ja, aber…». Anschliessend wird der Erfolg der Planung besprochen. In einem zweiten Schritt beginnt man mit dem selben Setting, jede weitere Person beginnt den Satz aber mit «Ja, und…». Nun werden die beiden Runden miteinander verglichen.
> Blogbeitrag zum Spiel

Manifest für gemeinsame Haltungen

Das Ergebnis einer Haltungsdiskussion zu verschriftlichen kann helfen, sich immer wieder mal damit auseinanderzusetzen und sich gegenseitig daran zu erinnern. So könnte eine pädagogische Sitzung mit der Frage «woran erkennt man, dass wir Haltung XY leben?» beginnen. Hier eine visuelle Grundlage für ein solches Manifest im Zyklus 1:

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